Kasse

Geschichtliches zur Naturseife


Wissenswertes über die Geschichte der Naturseife
Im alten Mesopotamien war es religiöse Pflicht, sich täglich zu waschen. Juden und Römer hatten den Brauch, sich vor versammeltem Gericht die Hände zu waschen, um ihre Unschuld zu beteuern. Daher kommt auch das heute noch geflügelte Wort zum Tragen: "Ich wasche meine Hände in Unschuld".

Das älteste überlieferte Seifenrezept ist um die 4500 Jahre alt. Auf Keilschrifttafeln der Sumerer und ägyptischen Papyrusrollen wurde es gefunden. Seife wurde damals aus aromatischen Ölen, Kräutern und Pottasche gekocht. Die Sumerer verbrannten dazu wahrscheinlich Dattelpalmen und die Ägypter verwendeten Seife als Kosmetikum in Form von Salben. Diese wurden auf dem Körper gerieben und dann mit Schmutz und Schweiß zusammen abgekratzt. Eine sehr rauhe Körperreinigung, im Vergleich zu heute unvorstellbar.

Germanische und Keltische Vorfahren von uns waren in ihren Körperreinigungssitten noch rauher. Sand, Tonerde, Bimsstein und Kreide dienten dem Säubern des Körpers. Ein Gemisch aus gebranntem Kalk und gefaultem Urin wurde dazu angesetzt. Unvorstellbar! Plinius benutzte das 1. Mal das Wort "sapo" und war der Meinung, dass die Seife "seiffa" (altgermanisch: tropfendes Harz) auf die Erfindung der Gallier zurückging.

Die Araber des 7. und 8. Jahrhunderts erwiesen sich besonders geschickt im Seife kochen. Auf der Basis von Olivenöl stellten sie feste Seifen her und brachten die Technik nach Südeuropa. Während des Mittelalters reifte das Seifenkochen im Mittelmeerraum zur Kunst. In Spanien, Italien, Frankreich, Prag, Augsburg und Wien entstanden Zentren der Seifensiederzunft. Die parfümierten Luxusseifen dieser Zeit waren in Form kosmetischer Seifenkugeln an Europas Höfen hoch geschätzt und für einfache Menschen eine unerreichbare Kostbarkeit.

 
Im Mittelalter berichteten die Kreuzritter von prachtvollen Badehäusern im Orient. So entstanden dann auch öffentliche Badehäuser, die dem normalen Bürgertum und ärmeren Bevölkerung zugänglich waren.
Mit dem 30 jährigen Krieg und gleichzeitig dem Ausbruch der Pestepidemien fanden diese Badefreuden ein jähes Ende. Man hütete sich vor Wasser und Seife. Waschen, Wasser und Seife wurde als unzüchtig, unmoralisch und gefährlich angesehen. Die Bäder wurden geschlossen. Bis weit ins 18. Jahrhundert vertraten auch Ärzte die Meinung, Wasser und Luft schade dem Körper sehr.

 
Ludwig der Sonnenkönig soll sich nur zweimal im Leben gebadet haben. Sein gesamter Palast mit 1300 Zimmern war ohne ein einziges Bad. Statt sich zu waschen wurde sich parfümiert und gepudert. Diese Schicht wurde ab und zu lediglich mit einem Lappen trocken abgerieben.


Zwei französische Wissenschaftler - völlig unabhängig voneinander - verhalfen der Seife zum Comeback. Nicholas Leblanc und Louis Pasteur waren diese beiden Wissenschaftler. Pasteur deckte den Zusammenhang zwischen Bakterien und Krankheiten auf. Napoleon achtete dann stets auf peinliche Sauberkeit.


Bis Mitte des 20. Jahrhunderts dominierten Stückseifen als einfache Putzseife, die so genannte Kernseife, gefolgt von parfümierten Feinseifen und auch Schmierseifen.

 


Inzwischen zeichnet sich bei der Seifenversorgung ein neuer Trend ab.
Die heutige Seifensiederkunst der kalt verseiften Seifen mit kostbaren Ölen und Düften stellt alles bisher da gewesene in den Schatten.
Die Seife ist der bekannteste Garant für gepflegte Sauberkeit und angenehmem Duft.


Wussten Sie, das


... Peelingseifen mit Kräutern und/oder Hafer ihre Wirkung am Besten entfalten können, wenn Sie Ihren Körper mit dem nassen Seifenstück sanft abreiben!

 
...erst Nikolas Leblanc (1742-1806) den Weg zur modernen Massenproduktion der Seife öffnete, indem er ein Verfahren zur chemischen Herstellung einer starken Lauge erfand, die ja bis zu diesem Zeitpunkt mühsam aus Asche gewonnen werden musste?

 
... handgemachte Seife keine chemischen Konservierungsmittel enthält?

 

...handgemachte Seife im Laufe der Zeit leichter wird, da auch nach dem Reifeprozess noch Wasser verdunstet! Je trockener die Seife, desto ergiebiger ist sie.


... noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts in vielen österreichischen Haushalten, und da wieder besonders auf dem Land, die alte Kunst des Seifensiedens praktiziert worden ist?


.. die Kelten ihre Seife aus Ziegentalg und Asche hergestellt haben?

 
……… handgesiedete Naturseifen für die Haut sehr gut sind. Sie haben einen günstigen ph-Wert. Verglichen mit einem Duschgel, welches hauptsächlich aus Wasser, Tensiden und Konservierungsstoffen besteht, sind Seifen trotz des höheren Grundpreises günstig, da sie viel länger halten als ein Duschgel gleichen Inhaltes.